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Spark zielt voll auf Missional ab. Dieser Gedanke eint uns und treibt uns voran. Doch was genau ist "Missional"? Im letzten Community Treffen haben wir darüber geredet. Hier sind die 5 Akte von Missional:
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Was ist Missional?

Published on Mar 28, 2016

Spark zielt voll auf Missional ab. Hier ist eine Erklärung in 5 Akten.

PRESENTATION OUTLINE

Was ist Missional?

Spark zielt voll auf Missional ab. Dieser Gedanke eint uns und treibt uns voran. Doch was genau ist "Missional"? Im letzten Community Treffen haben wir darüber geredet. Hier sind die 5 Akte von Missional:
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Missional in 5 Akten

Von Problemen zu Lösungen
Wir schauen auf 5 große Ideen hinter Missional. In jedem Aspekt steckt ein Problem, eine Ursache und eine Lösung. Wir zeigen Bibelstellen, die Antworten aus dem Neuen Testament zeigen.

1. Problem: Industriegebiet

Gottesdienste dort wo die Nächsten Maschienen sind
Das Problem: Industriegebiet. Sonntag für Sonntag fahren zig Menschen in die Industriegebiete in deutschen Städten, singen zu Jesus und beten für ihren Nächsten. Nur die Nächsten sind Maschinen. Gepredigt werden Moral und Ideale, die man dann im Alltag umsetzen will.

Der Ursprung: Epikur

Befreiung vom Gottkomplex

Trennung: geistlich von materiell
Jesus steht für "das Geistliche"

Der Ursprung: Epikur. 300 vor Christus entledigte sich dieser griechische Philosoph von allen Gottkomplexen. Er sagte, alles nimmt seinen Lauf, die Naturgesetze wirken. Gott mag es irgendwo geben, aber dem Laufe der Dinge ist das egal. Diese Pille hat die Aufklärung, und später die Moderne geschluckt, und die Christen haben sich damit arrangiert. Irgendwie ist der Gott-weg-Reflex so stark in unsrer Gesellschaft, dass Jesus auch nur noch für „geistliche“ Wahrheiten zuständig ist. Geist und Welt ist getrennt. Alltag und das Heilige auch. Es gibt ein Split-Level View: oben wo Gott ist, und unten wo wir Menschen sind. Selbst „übernatürliche“ Gemeinden feiern lediglich das punktuelle Durchdringen dieser Dynamik: Gott bricht durch, aber die Weltsicht ist geteilt.
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Lösung: Alles ist sein Revier

Schöpfungs-Monotheismus
Die Antwort: Schöpfungs-Monotheismus. Zugegeben, das ist ein Wortmoloch. Aber die Idee ist einfach: Schöpfung passierte durch Gott. Er hat alles gemacht. Alles ist sein. Jedes Molekül hängt an seinen Fingern. Es gibt kein einziges sekuläres Element im Universum. Und dazu noch: es gibt nur einen Gott. Das große Bekenntnis der Juden heißt Schema: siehe, der Herr dein Gott ist ein Gott. Einer. Über alles. In allem. Das ist der sehr weit gespannte Blickwinkel von Missional. Und dieser hat Jesus im Fokus: 1. Kor 8,6. Die Welt ist von und für Gott. Alles ist sein Revier.

"So haben wir doch nur "einen" Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und "einen" Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn. "
(1. Korinther 8,6)

Die Welt ist ein Ausdruck von Gott. Und für ihn gemacht. Das Neue Testament greift das "Schema" Glaubensbekenntnis vom Alten Testament auf und zentriert es um Jesus herum.
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2. Problem: Sonntagmorgen

Die Eventfrage: "Gehen wir in die Gemeinde?"
Das Problem: der Sonntagmorgen. Die Sache mit dem Gottesdienst. Eigentlich echt schön, und ohne ihn geht es sicherlich nicht. Aber irgendwie unterwandert er die ganze Richtungdes Glaubens. „Gehen wir in die Gemeinde?“ fragen meine Kinder – und meinen ein Event. Ein Hoch auf Leute, die zusammen kommen, sich kennen und miteinander unterwegs sind. Aber die Form prägt die Botschaft.
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Der Ursprung: Aristoteles

Die Suche nach Glück

Dein Potential, deine Berufung, deine Identität

Der Ursprung: Aristoteles. Wieder ein Grieche, dieses Mal 350 v.Chr. Der bekannteste Philosoph ever hat die Welt mit einer Idee incepted: das Glück ist das oberste Gut. In der amerikanischen Verfassung ist dieser sogar festgeschrieben: “the pursuit of happiness“. Und Sonntag für Sonntag gibt es eine christliche Version davon. Dein Potential, deine Berufung, deine Identität. Das Ding ist: die individuelle Glücksmaschine ist zu kurz gesprungen. Gott will nicht nur unser Glück. Das auch. Aber weit mehr!

Lösung: Imago Dei und Inkarnation

Geschaffen als Ebenbilder und Stellvertreter
Die Lösung: Imago Dei und Inkarnation. Gott schuf uns in seinem Ebenbild. Mit der Sünde wird das entstellt und verdreht. Durch Erlösung wird die ursprüngliche Form wieder hergestellt. Deshalb wurde Jesus Mensch. Er lebte als Gottes Ebenbild. Und er starb, um unsere Vergehen auf sich zu nehmen – und zu besiegen. Jetzt sind wir „neue Kreatur“. Und alle Moral, alle Wunder sollen dahin führen. Dass wir Ebenbilder Gottes sind. Und sein Wesen in die Welt tragen. „Bebauen und bewahren“ hieß es am Anfang. Ein Stück Land nehmen und dort Verantwortung übernehmen, dass Gottes weise Führung umgesetzt wird. Unser Postleitzahlengebiet ist unsere Mission. Verortung nennt es Johannes Reimer. Weg vom McDrive Standardfutter, das easy reingeschaufelt wird. Und hin zu der Nahrung, die uns seine Hände und Füße sein lassen.

"Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. "
(Johannes 1,14)

Johannes stellt Jesus als die Inkarnation vor. Er kommt und wird Mensch. Er verbindet sich mit seiner Schöpfung. Er kommt in diese Welt, in unsere Nachbarschaft.
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3. Problem: die Bühne

Lifestyle Kirchen vermitteln große Emotionen
Das Problem: die Bühne. In den letzten 10 Jahren boomen Lifestyle Kirchen. Mit Hairspray und Deo auf der Toilette und mehr Anglizismen als MTV. Es ist fast unweigerlich: wenn die Gemeinde über 200 Leute wird, dann fängt die Bühne an ihre Rolle zu zementieren. Charismatische Redner betüteln das Volk und vermitteln große Emotionen.
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Der Ursprung: Konstantin

Kirche wurde professionell und
bekam Anerkennung

Professionalität führt zu Passivität

Der Urpsrung: Konstantin. Man vergisst fast, dass die ersten Christen ohne Lichtshow und Professionalität auskamen. Erst seit 300 n Chr wurde das Christentum etabliert, bekam tolle Gebäude und auf einmal war das ein Platz für große Talente (und große Egos). Was wie ein Sieg bei Konstantin aussah, war eine zwiespältige Geschichte. Profis wurden mehr und mehr gefragt. Und das Fußvolk durfte schon artig zuhören und seine Rolle spielen. Nur führt das zu einer Passivität in der Kirche. Wie bei einem Spiel Barca gegen Real –22 Leute geben ihr Bestes auf dem Rasen, während 1 Milliarde sitzen und Bewertungen abgeben.

Lösung: Alle spielen mit

das Kollektiv dient und verkörpert Gottes Liebe
Die Lösung: der Leib Christi. Paulus sprach von einem „lebendigen Tempel“, in dem „jeder sein Werk tut“. Und das Werk ist mehr als die geistliche Gabe des Parkplatzeinweisens. Klar, auch praktische Dinge wollen erledigt sein. Nur: dabei sollte die Gemeinde eine Verkörperung von Liebe sein. Die Geistesgaben von allen sollten zum Zuge kommen. Und alle sollten mit Glauben und Sehnsucht dienen. Nicht nur die 3-4 Leute auf der Bühne. Missional bedeutet, als Leib Gottes zu agieren und alle zum Mitspielen zu bewegen.

"Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden "
(Epheser 4,11-12)

Die Unterschiedlichkeit von Christen dient dem gemeinsamen Weg. Wir helfen einander, wir spiegeln Gott in unserem Leben wieder, wir zueinander berufen.
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4. Problem: Turm zu Babel

Milieu-Kirchen und Mega-Rezepte: Vision, Knete, Anpacken
Das Problem: der Turm in Babel. In 1. Mose 11 ist das Volk vereint, spricht eine Sprache und hat einen großen Plan. Klingt wie das Erfolgsrezept von jeder Mega-Church. Vision, Einheit, Knete. Auch heute sind Gruppen unterwegs, die ihresgleichen sammeln wollen. Ob von der Soziologie (gleiches Alter, gleiche soziale Schicht) oder von der Theologie (reformiert oder ökologisch oder oder oder).
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Der Ursprung: Hybels, Wimber, Warren, Keller

1 Frage bei allen: "wie kann meine Kirche attraktiv werden?"

Aus Attraktional wird Extraktional: aus dem Umfeld abgezogen für innerliche Höhepunkte

Der Ursprung: Hybels,Wimber,Warren,Keller. Diese 4 Männer haben wirklich Großes geleistet und ich habe viel von ihnen gelernt. Sie haben Geschichte geschrieben und viel angestoßen, und das ist über alle Kritik erhaben. In meiner Recherche für mein Buch ist mir aufgefallen, dass alle vier mit der gleichen Frage gestartet sind:

Bill Hybels – «Wie können wir einen Gottesdienst feiern mit Menschen, die Gott nicht kennen?«

John Wimber – »Würde ich in diese Kirche gehen, wenn ich nicht angestellt wäre?”

Rick Warren – »Welche Art von Gottesdienst wäre das beste Zeugnis für die Ungläubigen?”

Tim Keller – »Zu was für einer Kirche würde ein New Yorker gehen?”

Das sind clevere Fragen. Und die haben‘s durchgezogen. Von außen her gedacht, und die Kirche entsprechend gestaltet. Alles gut. Viele Menschen sind zum Glauben gekommen (#halleluja, und das ist nicht sarkatsisch gemeint.). Nur führt diese Art von Attraktivitäts-Gemeinde zu einigen Problemen. „Das Kirchentum meiner Sorte ist das wahre Christentum.“ – diesen Satz habe ich so oft gehört. Entweder direkt, viel öfter noch zwischen den Zeilen. Eine Sprache, eine Vision, ein Plan. Jeder baut seinen Turm in den Himmel. Klubmaierei. Ein großes Zeichen unsrer Zeit.

Und noch krasser ist der Shift von Attraktional zu Extraktional: Menschen werden aus ihrem Umfeld abgezogen, zu innerlichen Höhepunkten getrieben in der Hoffnung, dass sie nächste Woche ihre Kollegen mitbringen. Möglichst viele Menschen in einer Halle ist nicht das Ziel des Glaubens. Eine Verkörperung von Gottes Liebe an allen Ecken und Enden dieser Welt ist das Ziel. Nicht nur das Sammeln zum Zuhören, sondern das Senden und Tun ist der Beweis von Glaubensbewegungen. Wenn Glaube in dunklen Hallen durchgeführt wird (die auch noch überall auf der Welt gleich aussehen), wenn Christen aus ihrem Umfeld abgezogen und in der Gemeinde busy gehalten werden, dann ist das zu kurz gesprungen. 95% der westlichen Welt suchen kein Event, sondern brauchen Beispiele, wie Gottes Liebe in ihrer Stadt aussieht – in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Leben, für normale Menschen.

Lösung: Now-and-not-yet

Gott wirkt überall, Jesus sagte: "das Reich ist hier" 
Die Lösung: Now-and-not-yet. Die Reich-Gottes-Denke fehlt. Das angebrochene Königreich Gottes – das auch mehr ist als Kirche (#commongood). Er wirkt in aller Welt. Er wirkt in allen Klubs. Er wirkt in allen Gassen. Das war die Botschaft von Jesus: „das Reich Gottes ist hier“. Das muss wieder in den Fokus und das Kopfkino der Gemeinden. Das durchdenken und in ihrem Umfeld zu leben wird eine Welle der Veränderung bringen (#erstchristen, #china, #worktogether).

"Nachdem aber Johannes gefangen gesetzt war, kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt und das Reich Gottes ist herbeigekommen. "
(Markus 1,14-15)

Die Botschaft von Jesus: das Reich Gottes ist angebrochen.
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5. Problem: Wolkenkuckucksheim

Das Evangelium vom Verlassen der Erde
Das Problem: Wolkenkuckucksheim. Die Kirche predigt den Leuten das Evangelium und sagt, dass sie in den Himmel kommen. Tickets ins Jenseits werden nach einem kurzen Gebet gefeiert, und das Ziel im Leben ist es, anderen ähnliches Glück zu vermitteln. Diese Fluchtreflexe sind eine Fehlentwicklung im Glauben. Wenn die Welt eh über die Klippen geht, was soll man da noch groß reparieren? Wenn Gott Schöpfer der Welt ist (#1) und wir erlöst sind, um als seine Verwalter in dieser Schöpfung zu leben (#2), dann sind Jenseitstendenzen die falsche Richtung.
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Der Ursprung: Luther

Frage im 16. Jhdt: "Wie kann ein Mensch vor Gott gerecht werden?"

Die Bibel stellt eine andere Frage: "Wie geht Gott mit einer sündigen Welt um?"

Der Ursprung: Luther. Die falsche Frage zur falschen Zeit. Hätte ich vor 500 Jahren gelebt wäre Luther mein Held. Ich müsste meine Sünden nicht mehr mit Geld und Sinnlosaktionen bezahlen. Sondern dürfte direkt zu Gott. Luther is the man! Allerdings verkauft schon lange keiner mehr Ablassscheine und die individuelle Freiheit ist jetzt nicht gerade Mangelware. Die Frage: „wie kann ein sündiger Menschvor einem heiligen Gott bestehen“ war total im Fokus vor 500 Jahren. Und das gab es einen superhilfreichen Durchbruch. Nur stellt diese Frage heute niemand mehr (außer er wurde ein paar Stunden von Evangelikalen bearbeitet) – und zu Zeiten Jesu auch nicht.
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Lösung: Erwählung

Gott macht alles neu - und benutzt dazu Menschen
Die Lösung: Erwählung. Gottes Plan mit der Welt war keine Betaversion. Die Welt wartet nicht auf Tag X, um dann erst in ihrer vollen Funktionalität zu erscheinen. Sie ist gut, und wird eines Tages vom Fluch befreit, den wir Menschen auf sie gebracht haben. Und in der Zwischenzeit sind erlöste Menschen die Vorboten dieser Erlösung (Röm 8, 18-23: „…Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und wartet…“.). Diese Welt ist immer noch Gottes Welt, und das Evangelium geht sowohl um die persönliche Sünde-Befreiungs-Thematik, wie auch um die Wiederherstellung von dem Ursprungsplan: dass Menschen Gottes weiße Verwalter sind. Herrlichkeit – das ist kein gleisendes Licht – sondern Gottes weise Handschrift, die durch uns in die Welt kommt (Ps 8). Wir sind erwählt, um einen Zweck zu erfüllen: gute Werke zum Wohle der Welt zu bringen.
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"Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen."
(Epheser 2,10)

Erwählung heißt, zu etwas bestimmt zu sein. Es sind die Werke Gottes, die vor uns liegen. Dazu sind wir berufen.
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Missional in 5 Akten

  • Alles ist sein Revier
  • Nachbarschaft
  • Alle spielen mit
  • Gott ist hier
  • Erneuerung der Welt

Was ist Missional?

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